Parkregime Bahnhofsviertel Bregenz

Auftraggeber: Landeshauptstadt Bregenz, Stadtplanung und Mobilität

Bearbeitungszeitraum: 07/2017 bis 04/2018

Ziel der Studie war die Abschätzung des qualifizierten Stellplatzbedarfs im Bahnhofsviertel von Bregenz unter Berücksichtigung einer räumlichen (Innenstadt/Festspielbezirk) und zeitlichen Zuordnung. Dieser Bedarf soll als Basis für künftige Planungen dienen. Konkrete Maßnahmenvorschläge waren nicht Teil der Aufgabenstellung, es wurden jedoch aus den in umfangreichen Erhebungen, Beobachtungen und Analysen gewonnenen Erkenntnissen einige Handlungsansätze abgeleitet.

Untersuchungsgebiet
Übersicht Parkplätze und Parkgaragen
Übersicht gebührenpflichtige Oberflächenstellplätze am Straßenrand
Ausgangsort Fahrt 18.08.2017
Ausgangsort Fahrt 08.09.2017
Tagesganglinie qualifizierter Stellplatzbedarf Innenstadt Bestand
Tagesganglinie Stellplatzbedarf Innenstadt Prognose Zielszenario

Die Stellplatzbilanz für den Bestand zeigt, dass in der Innenstadt in Summe ausreichend Stellplätze angeboten werden, an Spitzentagen aber nur geringe Reserven vorhanden sind. Das Casino kann an starken Freitagen und Samstagen den Bedarf nicht zur Gänze abdecken, hier wird vermutlich auf den Parkplatz Ost ausgewichen. Im Festspielbezirk ist das Angebot ohne Veranstaltung im Festspielhaus mehr als ausreichend, mit Veranstaltung im Normalfall ausreichend. Während der Festspielzeit liegt der Bedarf um rund 1.300 Stellplätze über dem Angebot im Festspielbezirk. Die Fahrzeuge stehen dann auf allen möglichen sonstigen Flächen im Festspielbezirk, sowie auf Stellplätzen in der Innenstadt und der weiteren Umgebung.

Die Trend-Prognose geht davon aus, dass sich die verkehrlichen Rahmenbedingungen (z.B. das Verkehrsangebot im MIV und ÖV) und das Verkehrsverhalten nicht wesentlich verändern. Weiters wird davon ausgegangen, dass die drei Vorhaben Seequartier, Seestadt und Wohnen „Am Weiher“ verwirklicht werden. Diese liegen allesamt im Bezirk Innenstadt. Für die Stellplatzbilanz bedeutet das, dass sich das Angebot von rund 1.200 Stellplätzen auf rund 1.400 erhöht. Die Nachfrage steigt jedoch in ähnlichem Ausmaß, sodass in Summe wieder etwa die heutige Situation erreicht wird. Im Festspielbezirk bleibt die Situation gegenüber heute unverändert.

Das Prognose Zielszenario geht davon aus, dass die im Gesamtverkehrskonzept festgeschriebenen und beschlossenen Ziele mit einer Reduktion von 20 % bei den Autofahrten im Quell-/ Zielverkehr und einer Absenkung des MIV-Anteils der BregenzerInnen von 37 % um -8 %-Punkte auf 29 % bis 2025 erreicht werden. Darüber hinaus wird noch der Einfluss von Carsharing mitberücksichtigt. In Summe errechnet sich daraus ein Reduktionspotential bei der Stellplatzbelegung von -11,9 %. In diesem Fall fällt der qualifizierte Stellplatzbedarf in der Innenstadt - auch zur Spitzenzeit - deutlich unter die Kapazitätsgrenze und es bleiben zumindest 18 % Reserve. Somit stehen über den ganzen Tag ausreichend Stellplätze zur Verfügung. Im Festspielbezirk bewirken die Ziele und Trends ebenfalls eine Reduktion des Stellplatzbedarfs. Damit bleibt außerhalb der Festspielzeit auch zur Spitzenstunde mit Festspielhausbetrieb die erwünschte 10%ige Reserve erhalten und somit werden ausreichend Stellplätze angeboten. Während der Festspielzeit bewirkt der Ansatz im Zielszenario nur eine geringfügige Entschärfung der Situation gegenüber dem Bestand. Der Bedarf übersteigt die Nachfrage in der Spitzenstunde um knapp 1.300 Stellplätze.

Als mögliche Handlungsfelder für die Innenstadt wurden die Weiterführung der Reduktion von Oberflächenstellplätzen zugunsten attraktiver öffentlicher Räume, eine Ausdehnung der Kurzparkzone ohne Dauer- und Anwohnerparken, eine Gebührenpflicht auch über Mittag, die Erhöhung der Parkplatzkosten, sowie die Reduktion der AnwohnerInnen-/UnternehmerInnenparkkarten angeregt. Das bestehende Parkleitsystem ist veraltet und sollte modernisiert werden.